Allgemein-Bildung + Berufsnachwuchs

„Deine Chance in deiner Region“ – dem Aufruf der diesjährigen Berufsmesse folgten am vergangenen Freitag Schüler mit ihren Eltern zur Europaschule. Hier hatten 32 Unternehmen und Institutionen aus Oschersleben und Umgebung ihre Stände aufgebaut, eigene Azubis mitgebracht und direkt mit den zukünftigen Lehrlingen Gespräche geführt. Nach Wanzleben und Staßfurt in der vergangenen Woche war auch diese Messe organisiert vom Arbeitskreis Schule-Wirtschaft (in Oschersleben bereits zum vierten Mal).

Vertreten war dort zwischen Bundeswehr und Avacon auch wieder der Landesbauernverband: Claudia Thiele vom Bauernverband „Börde“ e.V. , Sven Borchert vom Vorstand des Bauernverbandes und Geschäftsführer der Landwirtschaftlichen Betriebsgemeinschaft Groß Germersleben GbR mit zwei seiner Lehrlinge; Dominic Könnecke und Darius Brüdern.

Dominic Könnecke ist im ersten Lehrjahr zur Fachkraft Agrarservice. Darius Brüdern hat das dritte Ausbildungsjahr begonnen, vorher das Abitur abgelegt und will anschließend Agrarwirtschaft in Halle oder Bernburg studieren. Die beiden Azubis und ihr Chef konnten die Fragen der Schüler und Eltern, die sich am Stand des Bauernverbandes in der Europaschule einfanden, nach Details zur Ausbildung am besten beantworten.

Claudia Thiele ergänzte die Ausführungen mit Tipps zu Karrierechancen, Material zur weiteren Information und Adressen und Ansprechpartnern von ausbildungsbereiten Firmen. Sie fasste auch ihre Eindrücke über die vergangenen Berufsmessen zusammen: Claudia Thiele: „Am meisten interessieren sich die Schüler, ihre Eltern und Lehrer für die Verdienstmöglichkeiten, die Dauer der Ausbildung, Aufstiegschancen und sie möchten wissen wo die Berufsschulen sind.“

Hier die Antworten: Der Landwirt zum Beispiel verdient im ersten Lehrjahr etwa 600 Euro. Das steigt bis zum dritten Lehrjahr auf 700 Euro an. Der Gärtnerlehrling bekommt im ersten Lehrjahr rund 800 Euro und der Verdienst klettert hier zum dritten Lehrjahr auf etwa 1000 Euro. Das sind nur zwei Berufe aber es gibt vierzehn Arbeitsgebiete im grünen Bereich über die man alles auf der Internetseite www.grüne-berufe.de nachlesen kann. Hier findet man auch die offenen Stellen. Jede diese Ausbildungen dauert drei Jahre und man kann später die Meisterprüfung ablegen, die Fachschule zum  Techniker absolvieren oder zur Fachhochschule oder Universität wechseln. Die Berufsschulen sind in Salzwedel, Iden, Wittenberg und Halle.

„Am meisten interessierten sich die Schüler bei den drei Messen der Region für den Bereich Tierwirtschaft. Aber auch die Technikschiene wurde oft nachgefragt, resümiert Claudia Thiele. „In Wanzleben war das Interesse an der Messe am größten, hier kamen auch die meisten Menschen.“ Die Bauernverbandsmitarbeiterin nennt als Grund die Abendzeiten, wo Schüler mit ihren Eltern kämen. Die Messe in Staßfurt, die 8Uhr begann, bringe nicht soviel, weil die Schüler der siebenten, achten und neunten Klassen oft nur einen Durchlaufzettel abarbeiteten und kein wirkliches Interesse dahinter stecke, so Thiele. Für sie sind die Messen dazu da, Interesse zu wecken, nicht sofort Lehrverträge auszuhandeln. „Viel mehr und bessere Werbung im Vorfeld würde die Besucherzahlen bestimmt erhöhen“, fasst Claudia Thiele am Ende des Abends in Oschersleben zusammen.

 

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