Allgemein-Ländlicher Raum

Etwa 400 Traktoren standen Schlange für einen Platz auf dem Magdeburger Domplatz.

In vielen größeren Städten Deutschlands sammelten sich am 22. Oktober 2019 Bauern. Anlass war ein Deal zwischen Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner – das sogenannte Agrarpaket.
Letztlich war dieses Agrarpaket nur der sprichwörtliche Tropfen, der ein sich zuletzt immer schneller füllendes Fass zum Überlaufen brachte.
Inzwischen mischten sich unter den Frust auch Angst und Perspektivlosigkeit, besonders in der jüngeren Generation. Wer mal näher mit Landwirten zu tun hatte, bemerkt im Kern jedes Bauern Stolz, den Drang nach Unabhängigkeit, Beharrlichkeit. Bauern geben nicht einfach auf, sondern bleiben dran, suchen Lösungen, wo andere schon längst abgewunken hätten. Und so war letztlich die zentrale Botschaft des Aktionstages, dass alle, die über Landwirtschaft mitbestimmen aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft wieder mit denen reden, die letztlich die gesteckten Ziele erreichen sollen.
Die Motivation der Bauern sich der Aktion in Magdeburg anzuschließen, ist so verschieden, wie die Landwirtschaft ist. Unter den Teilnehmern waren alle Betriebsformen, -größen und -ausrichtungen zu finden. Gemüsebauern, Winzer, Imker, Schweinehalter, Milchviehhalter, Schäfer oder Geflügelhalter – alle einte das Ziel, eine Perspektive zu erhalten. Ihr Beruf soll wieder Spaß machen, die nachfolgende Generation ermuntern weiterzumachen. Das fängt beim Geldverdienen an und hört beim Bürokratieabbau nicht auf. Auch das Ansehen des Berufsstandes soll im richtigen Licht erscheinen.
Es ging nicht um eine Blockade der mit dem Agrarpaket verbundenen Ziele. Den Landwirten ist wichtig mitzureden, wie diese Ziele erreicht werden. Und das war zuletzt nicht mehr der Fall. Umweltschutz und Tierschutz sind Ziele, die auch die Landwirte verfolgen. So gibt es viele innovative Ideen und Konzepte, wo bereits erprobt wird, wie man eine gute landwirtschaftliche Produktion mit einer Förderung von ökologischen Zielen und Tierwohl zusammenbringen kann.
Für den Verband ergeben sich aus der Aktion zahlreiche Fragen und Aufgaben, die zu beantworten und zu erledigen sind. Zentrale Botschaft aus unserer Kreisgeschäftsstelle ist, dass wir unterstützen, was mit der Aktion erreicht werden sollte. Wir bringen unsere Fachkompetenz und unser Engagement ein und Eure Interessen und Anliegen konstruktiv an die verantwortlichen Stellen. Allein die Gemeinschaft macht stark!
Wie? Na wir arbeiten eng zusammen, sprechen – eben auch am Tisch. Wir freuen uns darauf!
Hier ein paar Impressionen, die mit der Google-Foto-App aus unserem Material entstanden sind:

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