Allgemein-Bildung + Berufsnachwuchs-Ländlicher Raum

Ria, Emily und Amy stellen sich den vollüberwachten Stall mit Kühen und Schweinen so vor, dass der Bauer nur noch eine Überwachungsfunktion am Computer innehat. Ansonsten kann er sich ja was anderes zu tun suchen. Im Stall läuft Füttern und Melken ohne ihn.
Der Unterricht im Fach „Gestalten“ für 20 Schüler der 4. Klasse an der Katholischen Grundschule in Oschersleben lief vor kurzem ganz anders als gewohnt. Denn der Geschäftsführer des Bauernverbandes „Börde“ e.V., Christian Apprecht, hatte die Kinder zur Teilnahme an einem Malwettstreit aufgerufen: „Landwirtschaft in 60 Jahren“. Ausgeschrieben wurde der deutschlandweite Zukunftswettbewerb von der information.medien.agrar. e.V., kurz i.m.a, einem gemeinnützigen Verein der vor 60 Jahren gegründet über die Bedeutung der Landwirtschaft für den Staat, die Wirtschaft und die Gesellschaft sowie über die Arbeits- und Lebensbedingungen der in der Landwirtschaft tätigen Menschen objektiv unterrichten soll. Die Lehrer und die Schulleitung waren sofort mit der Teilnahme einverstanden, die Kinder ob der tollen Gewinnchancen auf Drohne, Laptop und Co.

Was macht Landwirtschaft heute aus?

Und so leitete Apprecht die Schüler zum Thema hin mit einem kurzen Video über Lehrlinge, die erklärten, warum Landwirtschaft ihr Steckenpferd ist. Auch die Schüler konnten ihre persönlichen Beziehungen zur Arbeit der Bauern erklären: „Mein Opa war in der LPG und erzählt viel davon.“ „Mein Onkel lässt mich manchmal mit auf den Trecker.“ „Ein Projekt in der dritten Klasse war „Vom Korn zum Brot“; da waren wir auch auf dem Getreidefeld.“
Die pädagogische Mitarbeiterin Gudrun Koch und die FSJ-lerin Jessica Soltek unterstützen Apprecht anschließend bei der Gruppenarbeit an den Plakaten.
Dazu machten sich die Kinder viele Gedanken und ehe die Stifte zum Einsatz kamen, war schon einiges der vorgesehenen Arbeitszeit verflossen.

Wie wird in Zukunft produziert? Halten wir noch Tiere? Was hat der Bauer dann zu tun?

Felix, Friedrich, Iven und John widmeten der Feldarbeit auf dem Maisacker: Vollautomatische Erntemaschinen und Traktoren bringen den Mais ins Silo. Das sei dann auch umweltschonend, weil ja alles elektrisch läuft, sagt John.
Die Essenmaschine der Zukunft druckt nach Auswahl Eier oder Äpfel einfach aus. Die Lebensmittel werden chemisch hergestellt. Verschiedenste Arten dieses Automaten malten und beschrieben Liliana, Lilly, Lara und Mila.
Elias, Charlotte, noch ein Elias und Fynn unterteilten ihre Arbeit noch einmal in den Entwurf einer robotergestützten Apfelpflückmaschine und die Darstellung eines innovativen Folienzeltes für den Kartoffelanbau.
Malek, Johannes, Felix und Hannes widmeten sich ebenfalls einer Idee von einem großen und modernen Bauernhof, einem Stall für Schafe, der automatisch alles regelt, vom Futter bis zur Lüftung. Frau Koch unterstützte mit Papier, Stiften und bei der Ideenumsetzung. Bei der Frage: „Wie malt man eine Kuh?“ hat Christian Apprecht vorgezeichnet; bei der Schafdarstellung konnte Jessica Soltek mit Handy und Internet mit einfachen Darstellungen beispringen. Interessant war für alle, mit welchem Engagement sich die Kinder in das Thema stürzten. Leider war die Zeit zu kurz, um alle Ideen umzusetzen. Aber die fünf entstandenen Plakate sind pünktlich eingereicht worden. Mal sehen, ob die Oscherslebener Schüler was gewinnen. Wir drücken die Daumen.

Text und Fotos: Barbara Ilse

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