Lecker, attraktiv und spannend
„Der schönste Landkreis in Deutschland“, so Dr. Marcus Waselewski (stellvertretender Landrat), und „der mit den besten Böden“, die Börde, stellte sich dieser Tage zum neunten Mal bei der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin vor. Abwechslungsreiche Musik, Tanz, kurze Referate und Interviews mit Politikern und Unternehmensvertretern wechselten sich auf der Bühne ab und unterhielten diejenigen, die eine Schlemmerpause von den Ständen in Halle 23b machten. In dieser Halle präsentierten sich 90 Unternehmen aus Sachsen/Anhalt unterstützt von der Agarmarketinggesellschaft (AMG), unter ihnen die Stände des Bereichs Elbe-Börde-Heide von zum Beispiel Motorsportarena, Kreisverwaltung, Zuckerfabrik (KWS), Spedition Hövelmann und andere mehr. Der Bördetag zog viele Menschen in diese Halle, zum Bühnenprogramm und an die Messestände, auch 60 Interessierte, die mit dem vom Bauernverband „Börde“ e.V. organisierten Bus anreisten, Bühnenshow und kulinarisch die Börde genossen.
57 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt. „Im Landkreis Börde bearbeiten 465 Landwirte zwei Drittel der Fläche“, wie Dr. Waselewski stolz unterbreitete. Er würdigte die bäuerlichen Betriebe als hocheffizient, vielfältig, engagiert und im globalen Wettbewerb stehend. Auch lobte er die verarbeitenden Betriebe der Lebensmittelindustrie im Bördekreis und freute sich über die erstmalige Präsentation von HelloFresh in der Sachsen-Anhalt-Halle. Das seit 2022 in Barleben ansässige Unternehmen hat hier, nach seinem Hauptsitz bei Bremen, nun eine zweite Niederlassung.
Michaela Smith, Produktionsdirektorin, erläuterte das Angebot von HelloFresh: „Wir stellen individuell nach Kundenwünschen Lebensmittelboxen zusammen und liefern sie aus.“ Das Abonnement von zwei bis fünf Gerichten pro Woche sei flexibel und jederzeit kündbar. Man könne auch pausieren, versicherte die junge Direktorin. Auf der Internetseite stehen pro Woche 30 Rezepte nach Vorlieben oder Zeitaufwand zur Auswahl. HelloFresh legt Wert auf Qualität und Regionalität, ist aber noch in der Entwicklung. So könnten sich lebensmittelproduzierende Betriebe aus dem Bereich gern vorstellen. Der Kochboxenversender will am Standort Barleben von jetzt 200 auf 500 Mitarbeiter aufstocken. Später sollen sogar 2000 Menschen dort Arbeit finden, so Smith.
Der Ausstellungsstand von HelloFresh lockte viele Interessierte an, ist das Prinzip Kochbox doch noch nicht so bekannt. Die netten Standbetreuer und Frau Smith führten viele Gespräche und legten ständig die begehrten Rezeptzettel nach.
Eierlikör aus Altenweddingen
Ebenfalls in der Halle, zwischen „Kelles Suppen“ und „Sudenburger Bier“ herrschte großer Andrang bei „Braune‘s Eierlikör“. Geschäftsführerin Antje Brandt und ihr Team schenkten in Waffelbechern aus, was vorher in der Eierlikörfirma kreiert wurde. Außer Standard-Eierlikör gibt es noch unzählige Varianten. Messerenner ist der blumige Roseneierlikör; hmm… Angeboten wird auch der Eierlikör zum Löffeln, der mit Mohn oder Hanf oder der Choco Chili und so weiter. Im Onlineshop bekommt man alles, auch Rezepte, Waffelbecher und Eierlikörpralinen. Außer der Likörproduktion gibt es in Altenweddingen noch den Ackerbau und die Legehennenhaltung, in der die Hennen die Grundlage für die eierbasierten Cremigkeiten immer frisch nachliefern. Antje Brandt: „Wir sind bereits das siebente Mal bei der Grünen Woche. Für mich ist das persönliche Gespräch und das direkte Feedback sehr wichtig“, fügte sie an. Auch für geschäftliche Kontakte gebe es mitunter Impulse auf der Messe. Hauptaugenmerk liege aber auf dem Probieren und den Gesprächen mit den Kunden, um Meinungen und Trends zu sammeln, so die Chefin.
Lieblingsmais aus der Börde
Auf der anderen Seite der Messehalle, direkt am Hauptweg haben sich für zwei Messetage die Hohendodelebener Landwirtin Christina Siemke und Betriebsleiter Philip Krainbring mit ihrem Popcorn eingemietet. Der Karamellgeruch zog nicht nur begehrliche Blicke auf das frische Popcorn im Glaskasten; etwas Süßes nach der Bartwurst gegenüber ging gut. Neben dem fertigen Popcorn gab es einige Sorten Popcornmais, darunter auch Dakota Black (schwarze Maiskörner) in handlichen Verpackungen für das Kochtopferlebnis Zuhause. „Vor zwei Jahren fing es, geboren aus einer Bierlaune, mit 300 Maispflanzen an“, erinnert sich der junge Betriebsleiter. „Jetzt bauen wir auf zwei Hektar Popcornmais an und testen weitere Sorten.“ Es seien besondere Maissorten, die sich für Popcorn eignen, fügt er an. Eine halbautomatische Abfüllanlage wurde angeschafft, um die wachsende Nachfrage zu bedienen. Den Onlineshop findet man unter www.lieblingsmais.de. Siemke und Krainbring suchen auf der Messe zudem auch den Kontakt zu Geschäftskunden, die das Popcorn in ihr Sortiment übernehmen. Insbesondere sind sie an Hofläden in und um Magdeburg interessiert.
Bördelandrat Martin Stichnoth betonte in seiner Ankündigung des Bördetages im Vorfeld: „Wir sind ein landwirtschaftlich geprägter Kreis mit vielen Erzeugern und lebensmittelverarbeitenden Unternehmen. Von daher ist es nicht nur eine freiwillige Selbstverpflichtung, dass wir uns auf einer der größten Agrarmessen der Welt präsentieren, sondern auch ein toller Anlass. Wir wollen sozusagen in aller Munde’ sein.“
Das haben die Aussteller auf der IGW auf alle Fälle geschafft. Hoffentlich ist der aufwendige Messeauftritt für sie und die Börde auch nachhaltig.
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