Die in weiten Teilen der Region ermittelten Grenzwertüberschreitungen im Grundwasser sind nach Einschätzungen des Bauernverbandes „Börde“ e.V. vielfach nicht der Landwirtschaft anzulasten. Nach intensiven Untersuchungen der Grundwassermessstellen kommt der Verband zu einem Ergebnis, wonach die große Mehrheit der Grenzwertüberschreitungen mit anderen Ursachen zu begründen ist.
vielfältige Ursachen für hohe Nitratwerte ermittelt
Im Verbandsgebiet des Bauernverbandes „Börde“ weist das Landesmessnetz 52 Grundwassermessstellen aus. Bei 20 dieser Messpunkte wurden in den letzten 11 Jahren Grenzwertüberschreitungen beim Nitratgehalt oder zumindest kritische Nitratwerte von teilweise mehr als 30mg/Liter gemessen. Jedoch lassen sich an lediglich 4 dieser Messstellen landwirtschaftliche Einflüsse als Ursache für erhöhte Nitratwerte nicht ausschließen. Bei den verbleibenden 16 Messpunkten sind andere Ursachen der Grenzwertüberschreitungen wahrscheinlicher, da sie unmittelbar an alten Deponien oder in Siedlungen liegen oder durch natürliche Bedingungen erhöhte Nitratwerte aufweisen, weil etwa Robinien zu finden sind, die Stickstoff in ihrem Wurzelsystem sammeln und ins Grundwasser abgeben.
Nitrat-Einträge aus der Landwirtschaft müssen genauer ermittelt werden
Der Bauernverband drängt deshalb auf eine Überarbeitung der Messstellenauswahl. Einschränkungen für die Landwirtschaft sind nur akzeptierbar, wenn die Art der Landbewirtschaftung als Ursache eindeutig nachweisbar ist und die Umsetzung der Einschränkungen wirkliche Verbesserungen erwarten lässt. Einflüsse von erst spät ans Abwassernetz angeschlossenen Ortslagen, von ehemaligen Deponien, alten Stall- oder Industrieanlagen, stickstoffsammelnden Pflanzen oder anderen natürlichen Prozessen sind auszuschließen. Wo eindeutig ist, dass ein Düngeregime oder eine Mistlagerung problematisch sind, stoßen Einschränkungen auch auf Akzeptanz bei den Landwirten.
Comments are closed