Neues Video des Bauernverbandes „Börde“ e.V. zur Maisaussaat bei der Milchproduktion Meyendorf
Unser Kulturmais ist eine sommergrüne einjährige Pflanze. Sie erreicht Wuchshöhen bis zu drei Metern und bildet im Herbst die gelben Maiskolben aus. Mais liefert in den Monaten April bis zur Ernte im September/Oktober einen Massezuwachs wie keine andere landwirtschaftliche Kultur.
Ursprünglich stammt die Getreideart aus Mexiko. Weltweit gibt es mittlerweile etwa 5000 Maissorten. Der Mais nimmt in der weltweiten Getreideernte vor Weizen und Reis den ersten Platz ein. In großen Teilen der Welt gehört er zu den Grundnahrungsmitteln. Bei uns kennen wir Mais verarbeitet zu Cornflakes, Popcorn, Maismehl oder Maiskeimöl. Mais ist die wichtigste stärkeliefernde Pflanze der Welt.
Maisstärke wird unter anderem für die Herstellung von bio-basierten Kunststoffen eingesetzt, für die Herstellung von Papier und Pappe, in der Textilproduktion und der chemisch-pharmazeutischen Industrie.
Anteil am Anbau bei 15%
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt wurden in unserem Bundesland 2019 mit 996.132 Hektar Ackerland 154.300 Hektar Mais angebaut. Im Bördekreis mit 134.231 Hektar Ackerland wuchs auf 19.594 Hektar Mais. Der Anteil von Mais an der Gesamtanbaufläche liegt somit bei etwa 15 Prozent. Man unterscheidet Körnermais und Silomais. Der in Mitteleuropa angebaute Mais ist vorwiegend Silomais. Die oberirdischen Pflanzenteile werden nach der Ernte gehäckselt, siliert und als Futtermittel (Maissilage) in der Rinderhaltung oder als Biogassubstrat verwendet.
zentraler Baustein in der Milchviehfütterung
Allein 180 Hektar Silomais baut die Milchproduktion Meyendorf von Inhaber Martin Vruggink davon an. Weiteren Mais beziehen sie aus dem Vertragsanbau von Nachbarlandwirten. 800 Kühe fressen hier die Futtermischungen aus hauptsächlich Maissilage, Rübenschnitzel, Gras, Biertreber, Karotten und speziellem Kraftfutter. Das zahlt sich aus: Der Betrieb gehört zu den Spitzenbetrieben des Landeskontrollverbandes für Leistungs-und Qualitätsprüfung Sachsen-Anhalts, also zu den besten Milchviehbetrieben des Landes. Viele der „alten“ Kühe sind prämiert für ihre Milchleistung. 25 000 bis 26 000 Liter Milch werden pro Tag gemolken. Das füllt einen LKW pro Tag. Die gesamte Milch wird in Waren zu Käse verarbeitet. 16 Mitarbeiter sind hier auf der Anlage und auf den 370 Hektar dazugehörigen Land mit dem Anbau und der Kulturpflege der Futtermittel beschäftigt; dazu gehören Mais, Gerste, Ackergras und das Dauergrünland. Lohnarbeit ergänzt das Betriebsspektrum.
Grüner Strom aus Methan
Eine Biogasanlage sorgt für einen geschlossenen natürlichen Stoffkreislauf. Der nachwachsende Rohstoff Mais gehört zu den ertragreichsten Energiepflanzen, ist gut lagerfähig und bringt eine hohe Methanausbeute bei der Vergärung. Hauptsächlich jedoch kommt die Rindergülle in der Biogasanlage zum Einsatz. Das entstehende Methan wird im Betrieb zur Erzeugung von Strom genutzt. Die dem Boden entzogenen Nährstoffe werden durch Ausbringung der vergorenen Pflanzenreste, dem Gärrest, wieder zugeführt. Es handelt sich um einen hochwertigen Dünger.
Pflanzenbauleiter Markus Zimmermann ist in diesen Tagen wie alle Maisanbauer mit der Aussaat beschäftigte. Auf dem aktuellen Video des Bauernverbandes „Börde“ e. V. sehen sie die Maisaussaat auf dem 56 Hektar großen Ackerstück „Am Park“ direkt gegenüber der Milchproduktion Meyendorf.
Biogasanlage einfach erklärt: http://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/biogas.php5
Text und Foto: Barbara Ilse
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