Allgemein-Ländlicher Raum

Landsenioren vom Dorf sind auf ihr Auto angewiesen

Friedhelm Eckehardt von der Verkehrswacht des Landkreises Börde und Andreas Berger

Friedhelm Eckehardt von der Verkehrswacht des Landkreises Börde und Andreas Berger

Vor kurzem trafen sich rund 60 ältere Menschen zur Verkehrsteilnehmerschulung der Landsenioren Wolmirstedt im Hotel „Bördehof“ in Ebendorf. Dieser Termin war der erste im 2023er Jahresprogramm der Landsenioren, welches fast jeden Monat mit attraktiven Terminen und Fahrten aufwartet.

Der Vorsitzende der Landsenioren, Andreas Berger, hatte wie schon mehrmals über die vergangenen Jahre Friedhelm Eckehardt von der Verkehrswacht des Landkreises Börde gebeten, um über Automobilität für Senioren und neue Regelungen der Straßenverkehrsordnung zu informieren. Der Vortrag Eckehardts stand unter dem Motto „Nimm dir Zeit und nicht das Leben“ Gleich zum Beginn ordnete der Verkehrsspezialist die EU-Idee, Menschen ab 70 Jahren zu einer erneuten Fahrprüfung zu zwingen, als ganz ferne Zukunftsmusik ein: „Macht Euch darum jetzt noch keine Sorgen“, fasste er zu diesem Thema zusammen. Anschließend bemühte er die deutsche Unfallstatistik, um zu belegen, dass älter als 65-Jährige nur zu 13 bis 14 Prozent an Verkehrsunfällen beteiligt sind, obwohl sie im Land einen Bevölkerungsanteil von 22 bis 23 Prozent ausmachen. Seine Mahnung an die Anwesenden war, dass sich jeder selbst um seinen Gesundheitszustand kümmern muss, um fahrtüchtig zu bleiben. Er wies darauf hin, dass Medikamente und Hilfsmittel wie Brillen und Hörgeräte großen Einfluss haben, wenn man ein Auto fährt. Eckehardt betonte, dass es, wenn man auf dem Dorf wohnt, noch wichtiger sei, mobil zu bleiben, um einzukaufen oder den Arzt zu erreichen. Die Entscheidung, nicht mehr mit dem Auto zu fahren, bezeichnete er demzufolge als noch schwieriger. Man solle, wenn man an sich zweifele, vielleicht einige Fahrten mit einem Vertrauten unternehmen, welcher besser als man selbst urteilen könne. Reaktionswege und neue Verkehrszeichen wurden erläutert. Bekanntes, wie die Ladungssicherung im Fahrzeug oder Rettungsgassen auf Autobahnen, wurde aufgefrischt und auch etliche Fragen diskutiert. Zum Beispiel gab es Unklarheiten beim neu festgelegten Sicherheitsabstand von 1,5 Metern beim Überholen zu Radfahrern oder beim Einfädeln auf mehrspurige Straßen. „Autofahren ist Schwerstarbeit“, fasste Eckehardt am Schluss zusammen und übergab damit das Wort an Andreas Berger. Dieser dankte dem Fachmann und leitete gekonnt mit seinem „Wildunfall“ zum gemütlichen Teil über; ein Marder hat neulich in seinem Auto geknabbert und einigen Schaden angerichtet. Berger, der sich freute, dass so viele zur Veranstaltung gekommen waren, wies anschließend noch einmal auf die fast ausgebuchte Tagesfahrt im April nach Zeitz und zur Moritzburg hin. Dann konnte an den großen Tischgemeinschaften bei Kaffee und einem bunten Kuchenangebot noch ausgiebig über Verkehrsfragen gefachsimpelt oder einfach geklönt werden.

Reges Interesse unter den zahlreichen Verkehrsteilnehmern

Viele weitere Programmpunkte geplant

Im Jahresprogramm der Landsenioren stehen 2023 zum Beispiel noch Termine wie die Spargeltour im Mai, Tagesfahrten nach Sangerhausen ins Rosarium, zur Schlangenfarm nach Schladen oder in den Walsroder Vogelpark. Die diesjährige Dreitagesbus und -schifffahrt führt die Wolmirstedter Landsenioren Ende September über Schneverdingen und Brunsbüttel bis nach Hamburg.

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