Allgemein-Ländlicher Raum-Verbandsnachrichten

Entenkeule oder Wildschweingulasch? Bei der Anmeldung zur Adventsfahrt der Landsenioren ins Mansfelder Land war das die ausschlaggebende Frage. Mehr musste man auch nicht wissen, „denn es wird immer schön“, sagen die erfahrenen Ausflugsteilnehmer und verlassen sich auf die über Jahre bewährte Vorbereitung.
Die Landsenioren sind eine muntere Truppe; die meisten sind schon länger dabei und neue werden herzlich aufgenommen. Alle sind Rentner, die aus dem ländlichen Raum kommen und monatlich an einer Fahrt oder einem Themennachmittag teilnehmen. Das geht von Verkehrsteilnehmerschulung über Spargelessen, Grüne Woche, drei Tage im Erzgebirge, Algenfarm- oder Zuckerfabrikbesichtigung bis zur alljährlichen Adventsfahrt, die in diesem Jahr in die Nähe von Stolberg führte. Helga Ungar, die Organisatorin der Veranstaltungen und Karlheinz Röper, der Vorsitzende der Oschersleber Landsenioren, hatten das Hotel „Rammelburg-Blick“ für die Adventsfahrt ausgewählt und beide sind natürlich immer mit dabei.
Alle Plätze im Bus waren belegt, weil es ja immer schön wird, wenn die Landsenioren unterwegs sind. Und so hielt nach einer eineinhalbstündigen Fahrt der Reisebus auf der „Harzhochstraße“ (B242) vor der Ausflugsgaststätte. Man reckte sich, begrüßte Freunde, die im Bus weiter weg saßen und versammelte sich rasch drinnen; kalter Wind beschleunigte die Prozedur. Ein Geburtstagskind verteilte traditionsgemäß kleine Fläschchen, ließ sich gratulieren und Herr Röper begann seinen unterhaltsamen Bericht über die Veranstaltungen in 2018. Eine Vorschlagsliste für die Ausflüge in 2019 wurde gleich anschließend ausgegeben: Fischerhof Garns, Schlangenfarm, Pferdegestüt und so weiter „Ach, das wird bestimmt schön.“ „Frau Ungar macht das schon.“ „Besser geht es doch nicht.“ Solche Sätze waren beim Durchlesen der Liste zu hören. Die 58 Senioren an den Tischen im sonnendurchfluteten, weihnachtlich geschmückten Restaurant hatten nichts einzuwenden. Getränkeauswahl und dann konnten die Wirtsleute Petzold und ihre fleißigen Helfer die vorbestellten Essen auftragen: „Das war wieder sehr gut.“ „Oh, Eis gibt es auch noch, hmm“. Eine ganz entspannte Atmosphäre, ruhige Gespräche und eine Begrüßungsrede durch den Wirt mit ein wenig Heimatkunde über die gegenüber liegende Rammelburg sowie Gedichten, wie „Es ist alles nur geliehen auf dieser schönen Welt“, ließen auch den allerletzten Rest von Weihnachtsstress abfallen. So konnte man schon mal den ein oder anderen, schnell unterbrochenen, ganz tiefen Seufzer hören. Noch ein Schwätzchen und ein „Weinchen“ und dann ging es mit dem Bus durch den sonnigen Harz in die wunderschöne Südharz-Stadt Stolberg. Ein Gästeführer erzählte unterwegs im Bus und auf dem kleinen Stadtrundgang unterhaltsame Heimatgeschichten. Etliche Beutel Plätzchen und Pralinen verließen die Stolberger „Friwi“-Keksfabrik in Richtung Oschersleben.
Zurück im „Rammelburg-Blick“ warteten schon Stolle, Kuchen und Kaffee auf die Landsenioren. Langsam einsetzende Dämmerung und hochgedimmter Kerzenschein leiteten danach das Adventsprogramm des Wirtsehepaares ein. Von einem Keyboard begleiteter Gesang und weihnachtliche Gedichte zauberten eine wunderbare Stimmung im vollbesetzten Raum. Die besinnliche Stunde wurde vom lustigen Gedicht des 5-jährigen Enkels der Wirtsleute und gemeinsam gesungenen Liedern aufgelockert.
Im Bus, welcher danach wieder in Richtung Heimat bestiegen wurde, gab es noch ein zwei zögerliche Weihnachtsliedversuche, kurze Gespräche, behagliche Wärme und dann Ruhe.
Zufrieden gingen die Landsenioren vom Oscherslebener Busbahnhof zurück in ihre heimatlichen Stuben. Beim Abschied: „Es war wieder schön.“ „Dankeschön!“ „Was machen wir im Januar, Frau Ungar?“
Bei Interesse kann man sich bei Helga Ungar unter der Telefonnummer: 039209-60510 über die Landsenioren informieren.
Text und Foto: Barbara Ilse

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