Allgemein-Bildung + Berufsnachwuchs-Ländlicher Raum

Viele Besucher des Hoffestes konnten zum ersten Mal aus der Nähe einen Mähdrescher beobachten.

Am 7. September richtete Familie Völcke ihr alljährliches Hoffest aus. Den bäuerlichen Traditionen geht die Familie bereits in der 5. Generation auf dem Lemsdorfer Hof nach, hält den Landwirtschaftsbetrieb seit über 100 Jahren in der sich immer mehr ausweitenden Stadt erfolgreich am Laufen.
Um auch den Nachbarn aus der Stadt zu zeigen, wie Landwirtschaft heute funktioniert, wurde in diesem Jahr das liebevoll organisierte Hoffest um eine weitere Attraktion bereichert. Nur wenige Meter vom Hof entfernt konnten Besucher aus nächster Nähe erleben, wie ein Mähdrescher Weizen erntet, wie anschließend der Boden bearbeitet wird und die Ernte des nächsten Jahres mit der Aussaat von Wintergerste in Angriff genommen wird. Unterstützung erfuhr Familie Völcke vom Landmaschinenvertrieb Altenweddingen und dessen Mitarbeiter Florian Nieter, der den Mähdrescher erst durch die engen Straßen Lemsdorfs und dann übers Feld an der Ballenstedter Straße steuerte.

Unter Beobachtung seines Vaters zog Joost Schrader mit seinem Traktor den Grubber übers Feld.

Nachbarlandwirte zeigten Landtechnik

Bodenbearbeitung und Aussaat übernahmen Ulrich und Joost Schrader, die ihren Landwirtschaftsbetrieb in Beyendorf-Sohlen haben. Vater Ulrich und sein 16-jähriger Sohn Joost zeigten, wie präzise sie arbeiten können. Kommentiert wurden die Ereignisse auf dem Feld von Erklärbauer Phillip Krainbring, der einen Landwirtschaftsbetrieb in Hohendodeleben führt und aus den sozialen Medien bekannt ist. Er verriet dann auch, dass die geraden Linien auf dem Feld mit Satellitenunterstützung entstehen. Automatische Lenksysteme entlasten den Fahrer, was vor allem an langen Arbeitstagen spürbar ist. Dem Erklärbauer war es wichtig den Besuchern zu vermitteln, mit welcher Leidenschaft Bauern in ihrem Job aufgehen, dass die Erntezeit die schönste Zeit des Jahres ist und die Menschen Verständnis haben sollen, wenn Landwirte mit ihren großen Maschinen auch Straßen benutzen müssen oder Staub aufwirbeln. Die Zeitfenster für die jeweiligen Arbeiten sind oft sehr eng, da geht es manchmal nicht anders.
Am Feldrand hatte der Bauernverband einen Stand mit Informationsmaterialien aufgebaut. Wissenswertes zu Nutzpflanzen, Schweinen oder Geflügel war dort zu finden. Und wer sich hat anstecken lassen, fand gleich noch aktuelle Informationen zu den Ausbildungsberufen und freien Lehrstellen in der Landwirtschaft.

Gefeiert wurde auch

Das Hoffest selbst fand wieder sehr guten Besucherzuspruch. Dabei waren wieder Produzenten, die das Sortiment im Hofladen erweitern. So präsentierten sich die Molkerei Hof Pfaffendorf, Korbflechter Röhrich, es gab frischgebackenes Brot aus dem Holzbackofen der Bäckerei Möhring aus Meitzendorf und aus eigener Produktion Lemsdorfer Lümmel und leckere Steaks vom Holzkohlegrill, hausgemachte Soljanka, Kartoffelpuffer, frische Kuchen und Torten. Die Kinder freuten sich über eine Strohburg, konnten mit dem Pony reiten oder Hühner und Schweine beobachten. Tradition ist auch der Anstich eines Fass Freibiers, das in diesem Jahr wieder vom Sudenburger Brauerhaus kam. Täter am Hammer war wie im vergangenen Jahr Boxer Tom Schwarz, der zuvor über den bevorstehenden Kampf am 28. September in der Magdeburger Stadthalle berichtete.

Die richtige Ablage des Saatgutes prüften Ulrich Schrader und Bernd Völcke, der Seniorchef des Bauernhofes.

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