Ackerbau-Allgemein-Verbandsnachrichten

Mit den steigenden Temperaturen sieht man auf den Feldern in der Börde wieder vermehrt Landmaschinen auf den Feldern. Aktuell läuft die Aussaat der Zuckerrüben auf den besseren Böden vorwiegend südlich des Mittellandkanals.
Um den Bürgern Einblicke in die verschiedenen Arbeiten in der Landwirtschaft zu gewähren, haben sich die Landwirte im Bauernverband „Börde“ etwas Neues einfallen lassen. So werden in diesem Jahr kurze Filme im Internet veröffentlicht, in denen Landwirte ihre Arbeit erklären. Der erste Film zur Frühjahrsbestellung wurde am vergangenen Samstag gedreht und auf der Internetseite des Verbandes veröffentlicht. Weitere Spots folgen in den nächsten Wochen, jeweils ergänzt um Texte mit interessanten Fakten rund um die Landwirtschaft.

Beim Ackerbau soll es jedoch nicht bleiben, denn auch in der Tierhaltung gibt es eine Menge zu tun. So werden derzeit die Bienenvölker auf ihren Bestäubungseinsatz in der Rapsblüte vorbereitet, der Weideaustrieb der Rinder steht bevor und auch die Schafe gehen pünktlich zu Ostern in die Lammzeit.
Interessierte gelangen zu den Videos über die Startseite: https://bauernverband-boerde.de/

Naturprodukt Rübenzucker

Die Zuckerrübe gehört zu der botanischen Familie der Fuchsschwanzgewächse. Sie stammt von der wilden Rübe ab und wurde züchterisch auf einen stark erhöhten Gehalt an Zucker hin verändert. Sie ist eine zweijährig wachsende Pflanze, bildet also erst im zweiten Jahr Samen aus. Im ersten Jahr entwickelt sie oberirdisch eine Blattrosette mit breitflächigen und bis zu 30 cm langen Blättern. Die Wurzel verdickt sich zu einem weißfleischigen Rübenkörper, der so genannte Pfahlwurzel. Diese Wurzel wächst teilweise oberirdisch und kann bis zu anderthalb Meter tief in den Boden reichen. Die Zuckerrübe besteht aus Rübenkopf, Rübenhals, Wurzelkörper und Rübenschwanz oder Rübenspitze. Gerodet werden Zuckerrüben schon im ersten Jahr zwischen Anfang Oktober und Mitte November, da in diesem Zeitraum die Speicherung von Reservestoffen erfolgt und somit der Zuckergehalt, am höchsten ist. Zum Erntezeitpunkt liegt das Gewicht der Zuckerrübe in normalen Jahren etwa bei 700 Gramm.

Verarbeitung in der Region

Die Rübe gedeiht besonders gut auf unseren satten Bördeäckern. Hier ist denn auch die Anbau- und Verarbeitungsschiene geschlossen, denn die Klein Wanzlebener Zuckerfabrik, die zur Nordzucker AG gehört, verarbeitet alle Rüben der umliegenden landwirtschaftlichen Betriebe zu Zucker. Für diese ist die Zuckerrübe sehr wichtig in der Fruchtfolge. Die Nähe von Anbau und Verarbeitung bis hin zum Ausbringen der Verarbeitungsreste wieder zurück auf die Felder der Rübenanbauer ist die günstigste Variante in Zeiten, in denen alles so ökonomisch und ökologisch wie möglich konzipiert werden muss.
Nach der Aussaat im Frühjahr werden die Zuckerrüben, nachdem sie rund 180 Tage Sonne getankt haben, ab September geerntet. Meist lagern die Zuckerrüben bis zur Abholung am Feldrand in den so genannten Rübenmieten, die oft bis Weihnachten, dann mit Planen abgedeckt, an den Feldrändern zu sehen sind.

Anbaustatistik

Nach Angaben des statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt wurden 2019 auf 51 397,87 Hektar Zuckerrüben angebaut. Die gesamte Ackerbaufläche des Landes Sachsen-Anhalt beträgt 996 132 Hektar. Der durchschnittliche Hektarertrag an Zuckerrüben wurde für 2019 mit 495,8 Dezitonnen angegeben und die gesamte Erntemenge 2019 mit 2 548 538,63 Tonnen.
Die Ackerfläche des Landkreises Börde ist 134 231 Hektar groß, auf etwa 9.000 Hektar werden im Landkreis Börde Zuckerrüben angebaut. Das entspricht etwa 7% der Ackerfläche.

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