Der Große Wartberg ist mit rund 150 m die höchste Erhebung in der Magdeburger Börde. Er liegt zwischen Niederndodeleben und Irxleben. Bekannt ist das bei Wanderern beliebte Naturschutzgebiet auch wegen des Bismarckturms.
Bewaldete Flächen wechseln sich ab mit Grünland, sogenanntem Halbtrockenrasen, auf dem seltene Arten gedeihen. Dabei sind in den letzten Jahrzehnten viele dieser Trockenrasenflächen mit Buschwerk, hauptsächlich Weißdorn, zugewachsen. Schuld daran ist der Mangel an Beweidung. Schafe und Ziegen hielten die Flächen früher frei von Bewuchs und einzigartige Trockenrasenbewohner, wie Gelbe Skabiose, Feldmannstreu, Haar-Pfriemengras, Karthäuser-Nelke, Sand-Strohblume und andere, konnten hier gut gedeihen. Nun findet man sie nur noch selten.
Entwicklungsziel halboffene Kulturlandschaft
Die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt hat sich als praktischer Umsetzer von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen und im Auftrag der Landeigentümer das Ziel gesetzt, diese Trockenrasenflächen wieder herzustellen. Schäfer Christian Kruse aus Uthmöden hat in den vergangenen Monaten seine Schafherden bereits auf einigen Flächen weiden lassen. Um Weißdornhecken von bis zu drei Metern Höhe machen die Schafe aber einfach einen Bogen. Viele Flächen sind so zugewachsen, dass der Schäfer nicht einmal seine Zäune/Netze aufbauen kann; Beweidung unmöglich. Mit dem 30. November ist das Weidejahr zu Ende.
Abstimmung notwendig
Nun sind die im Vorfeld bereits mit dem Umweltamt, Forstbehörde, Wartbergverein, Jägern und Flächeneigentümern abgesprochenen Mulcharbeiten begonnen worden. Ein Forstmulcher begradigt zugewachsene Flächen, schneidet Schneisen für Beweidungsabgrenzungen frei und beseitigt Büsche auf dem Grünland. Wertvolle Gehölze wie Eichen oder einzelne Nadelbäume bleiben stehen.
Austausch mit örtlichem Naturschutz
Flächeneigentümer und Jäger Mathias Kokotkiewicz ist ebenfalls vor Ort, um sich zu informieren und die Sicht der Jäger einzubringen. Er kennt sich in seinem Revier aus und kann wertvolle Tipps einbringen. Besonders auf der ehemaligen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmenfläche zum Autobahnausbau A14 und der Verbreiterung der A2 „Alte Ziegelei“ hinter Schnarsleben weiß er Bescheid, kennt die illegale Motocross-Strecke, sieht vom Hochstand, wo Wanderer gern abkürzen und hat den Überblick über unersetzbare Baumbestände.
Text und Fotos: Barbara Ilse
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