Ackerbau-Allgemein-Verbandsnachrichten

Stadtkinder verfolgen den Weg der Kartoffel bis in den Supermarkt

Albrecht von Bodenhausen und sein Sohn Philipp führten vor kurzem 46 Kinder aus zwei vierten Klassen der Grundschule „An der Klosterwuhne“ durch die Kartoffelsortieranlage und die Lagerhallen ihrer Kartoffelaufbereitungs- und Handels GbR (KAH) in Tundersleben. Die Magdeburger Kinder wurden begleitet von den Klassenlehrern und einigen Eltern. Die 4a mit 21 Schülern durfte zuerst mit Philipp von Bodenhausen die Hofrunde machen und als Abschluss zum Kartoffelacker wandern und dort ihre Beutel mit selbstgeernteten Knollen füllen. Die andere Gruppe, die 4c mit 25 Schülern und ihrer Klassenlehrerin Anita Greve, wurde begleitet von Susann Wiebusch, die beim Bauernverband „Börde“ e.V. diese Ausflüge im Rahmen der Aktion „Grünes Klassenzimmer“ organisiert und die Busfahrt für die Kinder über die Beantragung der Mittel ermöglicht.

Im Betrieb KAH wurden in diesem Jahr 175 Hektar Kartoffeln angebaut. Die Ernte, die gerade erst begonnen hat, „wird gut werden“, sagte von Bodenhausen Senior und fügt an: „Dafür sind im Moment die Preise schlecht“. Aber das landwirtschaftliche Unternehmen hat enorme Lagermöglichkeiten und kann aus den gekühlten Hallen bis Juni Speisekartoffeln, unter anderem an Edeka und Rewe in Magdeburg, liefern. Auch ein Hofverkauf wird angeboten. Und so lernten die Schüler an diesem Tag, woher ihre Kartoffeln stammen, die im Supermarkt um die Ecke im Regal liegen. Von Bodenhausen stellte den Kindern den Weg der Kartoffel durch den riesigen gelben Roder dar, den sie auch besteigen durften. Roderfahrer Marcel Kunkel zeigte die Bedienung und erste Kartoffeln, die in der Maschine feststeckten, wanderten in begeisterte Kinderhände. Auch die Sortieranlage fand reges Interesse, denn von Bodenhausen erzählte kindgerecht den Ablauf und die Anforderungen der Händler und Kunden. Die Kiste mit den aussortierten Knollen in Herz- oder Entenform gefiel den Kindern außerordentlich und auch hier rutschte so manches Stück in die Rucksäcke, obwohl immer auf den späteren Ackerbesuch verwiesen wurde. Dann umrundeten die Kinder die gestapelten meist noch leeren Gitterboxen in einer Kartoffelzelle; so nennt man hier einen Hallenabschnitt. Von Bodenhausen zeigte auf, wie die Kühlung der Kartoffeln über die Monate funktioniert und dann konnten die Kinder ringsherum noch eine Extrarunde rennen.

Anschließend wanderte die Gruppe auf dem Feldweg über die Autobahn zum Kartoffelacker.

Da gab es unterwegs Birnen, Pflaumen und Äpfel zum Naschen. Von Bodenhausen Junior verteilte am Feld angekommen die Papiertüten und nach kurzer Anweisung diese nicht so voll zu machen und nicht nur die großen Kartoffeln zu sammeln, verteilten sich die Kinder auf dem Randstreifen, der in der Landwirtschaftssprache Vorgewende genannt wird.

Da ging es hoch her. Die Größe der Kartoffeln wurde lautstark bewertet und verglichen. Auch die Technik die Kartoffel mit den Füßen oder Händen aus der Erde zu bekommen, brachte viel Spaß. Erste Tüten fielen dem Gewicht oder den Treffern von weitem zum Opfer. Und auch auf dem Weg zurück mussten einige Behältnisse wegen Überfüllung ersetzt werden. Aber sie waren so glücklich mit ihrer Beute und die Verarbeitung mit den Mamas zu Pommes und Kartoffelbrei wurde während der Wanderung genüsslich besprochen. Wieder auf dem Betriebsgelände angekommen, wartete schon der Bus, der die Kinder nach einem tollen Tag und mit dreckigen Händen sowie einem Beutel voll Kartoffeln auf dem Schoß wieder zurück in die Landeshauptstadt brachte.

 

 

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