Stand Bildungsmesse Wanzleben
Allgemein-Bildung + Berufsnachwuchs

„In den Herbstferien macht mein Enkel ein Betriebspraktikum bei der Landwirtschaftlichen Betriebsgemeinschaft Groß Germersleben. Man kann ja nie früh genug anfangen.“ Opa Herbert Mörke und sein 13jähriger Enkel Nick interessieren sich heute für die verschiedenen Ausbildungsberufe und Nick sucht gezielt die Drei-Minuten-Karten verschiedener für ihn infrage kommende Agrarberufe aus dem Ständer: Fachkraft Agrar, Landwirt und Pflanzentechnologe. Sein Opa fragt derweil Standbetreuerin Claudia Thiele vom Kreisbauernverband Börde e.V. nach weiteren Praktikumsmöglichkeiten und Ferienarbeit. Azubi Johan Löffler, der an diesem Tag ebenfalls beratend zur Seite steht und sich im zweiten Ausbildungsjahr zur Fachkraft Agrarservice genau in diesem landwirtschaftlichen Betrieb in Groß Germersleben befindet, kann viel zum Ablauf der landwirtschaftlichen Lehre erzählen. Opa und Enkel sind sehr froh, fachlich versierte Leute ausfragen zu können und genügend Material zum Thema zu finden, „denn der Junge will unbedingt in die Landwirtschaft“, wie Opa noch einmal bekräftigt. „Die Technik interessiert mich am meisten“, fügt Nick hinzu.

Es ist Berufsbildungsmesse im Wanzlebener Kulturhaus und viele regionale Firmen, Verwaltungen, Banken und Dienstleister suchen hier und vergangene Woche in der Oscherslebener Europaschule nach jungen Nachwuchskräften. Organisiert vom Arbeitskreis Schule-Wirtschaft, kamen zahlreiche Interessierte zu den Messeständen: Jugendliche mit Eltern, allein oder mit Freunden fragten nach Ausbildungsinhalten, Arbeitszeiten, Praktikas oder ganz gezielt nach Ausbildungsplätzen.

Stand Bildungsmesse Oschersleben

Johannes Leusmann und Urban Jülich bei der Berufsbildungsmesse in der Europaschule in Oschersleben im Beratungsgespräch

Vincent Kolloff, 15 Jahre alt und aus Osterweddingen angereist, hat gerade ein Praktikum abgeschlossen und möchte gern Agrarwissenschaften studieren. Er sucht nach einem Betrieb, der ihm später ein duales Studium ermöglicht. Claudia Thiele verweist auf die Onlineangebote freier Stellen auf den Seiten der Grünen Berufe, auf den QR-Code als Zugang und gibt ihm dazu noch eine Broschüre mit auf den Weg, welche wichtige Adressen und Informationen zur Grünen Berufsausbildung in Sachsen-Anhalt beinhaltet.

Donluca Lühr, 16jährige Realschüler, hat ebenfalls ein Praktikum in einem Hadmerslebener Agrarbetrieb absolviert, will unbedingt in die Landwirtschaft, aber sucht noch nach seiner grünen Fachrichtung. Auch er freut sich über das Informationsmaterial des Bauernverbandes und die Tipps von Azubi Johan Löffler. Donlucas Freund Dustin Sommer, ebenfalls 16 Jahre alt, könnte sich auch eine Landwirtschaftslehre vorstellen, weiß aber noch nicht so genau und hört interessiert zu.

Und exakt für diese jungen Leute, die sich rechtzeitig um ihre Zukunft kümmern, ist so eine regionale Berufsbildungsmesse mit ihren vielen Angeboten genau richtig. Sie können sich für einen Ausbildung in ihrer Heimat entscheiden, bleiben ihr erhalten.

Die Messe in Wanzleben wurde von Bürgermeister Thomas Kluge und Lars Wärmer vom Arbeitskreis Wanzleben-Oschersleben/Schule trifft Wirtschaft eröffnet. Die Schülerband „Rocktreff“ von der ortsansässigen Gemeinschaftsschule brachte mit ihren Songs Stimmung ins Kulturhaus: Arne, Leni, Lina und Tim sowie Musiklehrerin Sandy Jamrath freuten sich sehr, hier auftreten zu können und machten ihre Sache sehr gut.

In Oschersleben bei der ebenfalls gut besuchten Berufsbildungsmesse war der Bauernverband mit Landwirt Urban Jülich und seinem ehemaligen Lehrling, nun Student in Göttingen, Johannes Leusmann, für alle Fragen um berufliche Perspektiven in der Landwirtschaft gut aufgestellt. Immer wieder wurde nach den verschiedenen grünen Möglichkeiten gefragt. Es gibt die Fachkraft Agrarservice, den Fischwirt, den Forstwirt, den Gärtner, den Hauswirtschafter, den Landwirt, den Milchtechnologen, den Milchwirtschaftlicher Laboranten, den Pferdewirt, den Pflanzentechnologen, den Revierjäger, den Tierwirt, den Winzer und die Berufsbildung für Jugendliche mit Behinderungen – viele Möglichkeiten bei Interesse an der Landwirtschaft und auch Fortbildungsmöglichkeiten nach der Lehre: Meisterausbildungen, Fach- oder Hochschulstudium.

Text und Fotos: Barbara Ilse

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