Allgemein-Ländlicher Raum-Natur + Umwelt

Auch für die Obstbauern gibt es nur wenig Winterruhe. Sie müssen sich jetzt bereits um den Ertrag des kommenden Jahres kümmern. Dazu ist der Winterschnitt der Bäume eine wichtige und grundlegende Arbeit. Denn nur dort, wo fachgerecht geschnitten wird, erhält man eine gute Ernte.
Ein neues Video des Bauernverbandes entstand auf den Streuobstwiesen von Marcus Nickel im ehemaligen deutsch-deutschen Grenzort Hötensleben. Seinen Nebenerwerbsbetrieb „Auleber Obstmanufaktur“ gründete er im Jahr 2013. Auf drei Hektar Wiesen stehen zurzeit etwa 300 Bäume: Pflaumen, Quitten, Birnen, Äpfel und Holunderhecken. Sie liefern die Früchte für Sirup, Säfte, Obstweine, Secco, Liköre und Brände, die er im eigenen Hofladen, auf Märkten und über regionale Wiederverkäufer vertreibt. Marcus Nickel ist zweifacher Familienvater, von Beruf Koch und hat Ausbildungen zum Baumwart, Kellerwart und Winzer im österreichischen Kärnten absolviert. Seine nachhaltige Wirtschaft benötigt keinen chemisch-synthetischen Pflanzenschutz. Die Mittel des natürlichen Pflanzenschutzes sind bei Nickel der Schnitt, das Mulchen und Leimringe. Die Bienenvölker von Imkerfreunden und ein erfolgreich angesiedeltes Wildbienenvolk bestäuben die Obstblüten.
Gerade bekam er für seinen Weinberg mit 280 Reben den Eintrag in die EU-Weinbaukartei.
Im Video sind wir auf zwei verschiedenen Flächen beim Obstbaumschnitt dabei. Bewaffnet mit scharfer Schere und Säge zeigt Nickel den Winterschnitt an einem 20 Jahre alten Apfelbaum.
Der zweite Teil des Obstbaumschnittvideos passiert direkt an der geschichtsträchtigen Mauer des Grenzdenkmalvereins Hötensleben. Dort erklärt Nickel den Obstbaumschnitt an einer drei Jahre alten Böllweiler Birne, einer Kreuzung zwischen Birne und Vogelbeere. Ziel beim Schnitt hier ist eine sogenannte Oeschbergkrone mit der mittigen wuchsstarken Stammverlängerung und in diesem Fall vier Leitastansätzen auf verschiedenen Stammhöhen.
Der Hofverkauf der „Auleber Obstmanufaktur“ befindet sich in Hötensleben, Gneisenaustraße 20. Jeden Freitag von 12 bis 18Uhr kann man hier leckere flüssige Produkte ohne und mit Alkohol von Börde-Streuobstwiesen kaufen. Für Mai plant Obstbauer Marcus Nickel die Eröffnung seines neuen Hofladens in der Schulstraße 4.

Text und Bildmaterial: Barbara Ilse

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