Wir vom Bauernverband „Börde“ e.V. sind seit dem Frühjahr mit unseren Landwirten durch das Jahr unterwegs und drehen Videos von ihrer Arbeit.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln war unser letztes Videothema. Als logische Folgerung der zunehmenden Einschränkungen beim Einsatz von chemisch-synthetischen Wirkstoffen setzen mehr Landwirte auf mechanische Methoden zur Unkrautbekämpfung oder wenden kombinierte Verfahren an. Wir haben kürzlich die Agrar-Genossenschaft eG Magdeburg-Nord besucht, die ihre Bohnenfelder mit einer Maschinenhacke unkrautfrei hält.
Moderne Technik bekämpft Unkraut
Andreas Kahl, einer der beiden geschäftsführenden Vorstände des Landwirtschaftsbetriebes und zuständig für den Pflanzenbau erklärt auf dem Video die Technik der im letzten Jahr angeschafften Hackmaschine mit Kamerasteuerung, die jeweils zwölf Reihen der grünen Buschbohnen hackt. Der Schlepper fährt mit 3,5 km/h sehr langsam über das riesige Bohnenfeld. Der Boden wird beim Hacken gelockert, gut durchlüftet und Melde und Amaranth, die sich auf den Feldern um Magdeburg besonders wohlfühlen, haben keine Chance. Zwei Hackwerkzeuge befinden sich an der Maschine: Eines hackt zwischen den Reihen und die zusätzliche Fingerhacke ist in den Reihen um die Pflanze unterwegs ohne das kleine Gemüse zu beschädigen.
Unkraut hat in Nahrung nichts zu suchen
Andreas Kahl erläutert: „Bei der Bohnenernte sind unkrautfreie Bestände die Grundlage für eine gute Ernte. Unkraut kann die Erntemaschine verstopfen und die Ernte so verzögern. Das kann bei sehr hohem Unkrautdruck bis zum Totalausfall führen. Schlimmer sind aber noch Unkrautteile in der Ernteware. Diese Partien sind dann nicht vermarktungsfähig.“
So werden die Bohnen in ihrer 75 bis 80 Tagen währenden Vegetationsperiode vom Legen bis zur Ernte zweimal gehackt. Beim ersten Mal mit den zwei geschilderten Werkzeugen und das zweite Mal nur noch zwischen den Reihen, weil die Bohnenpflanzen dann schon zu groß sind. Die Ernte ist für Anfang August geplant. Im vergangenen Jahr wurden 1800 Tonnen grüne Bohnen geerntet.
Aufwand und Kosten sind höher
Der Landwirt ist mit seinem neuen Arbeitsgerät zufrieden. Die Arbeitskosten haben sich durch die Anschaffung natürlich erhöht. Der Zeitaufwand ist deutlich höher, da die Arbeitsbreite der Maschine im Vergleich zur Pflanzenschutzspritze sehr viel kleiner ist und das Gerät langsamer über das Feld fahren muss. Die höhere Zahl der Fahrten führt auch zu einem gestiegenen Kraftstoffverbrauch. Die mechanische Unkrautbekämpfung braucht also auch eine bessere Entlohnung, damit sich der Aufwand rechnet.
Die Agrar-Genossenschaft wirtschaftet im Norden der Landeshauptstadt und in der Gemeinde Barleben. Mit insgesamt 18 Angestellte werden vor allem Getreide, Raps, Zuckerrüben und Mais angebaut. Bekannt ist der Betrieb jedoch vor allem für den Anbau von Zwiebeln und Buschbohnen.
Hier gehts zum Video:
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