Für das neue Video des Bauernverbandes „Börde“ e.V. in der Serie „Mit Landwirten durchs Jahr“ waren wir mit Bernd Kay, Geschäftsführer der MFP Agrar GmbH Langenweddingen auf einem Acker beim Kartoffelroden.
Anbau, Lagerung und Verarbeitung eng beieinander
Fünf Abfahrer mit ihren Rückwärtskippern sind im Video auf dem Acker bei Magdeburg unterwegs, um die Kartoffeln vom Tectron-Roder zum Lager nach Oschersleben zu bringen. Von dort gelangen die Erdäpfel in die Verarbeitung zu Pommes in die Firma Agrarfrost GmbH & Co. KG nach Oschersleben. Seit September sind die großen Maschinen unterwegs, um die Kartoffelernte „einzukellern“. Im Landwirtschaftsbetrieb laufen insgesamt drei Kartoffelroder, um die auf 1.000 Hektar angebauten Knollen zu ernten. Die auf dem Video geernteten Kartoffeln sind besonders groß und oval; eine Sorte, die ganz besonders für die Verarbeitung zu Pommes Frites geeignet ist. Andere im Langenweddinger Betrieb angebaute Kartoffelsorten werden im Oscherslebener Werk in Chips verwandelt.
Schonender Umgang wichtig
Im April wurden die Kartoffelknollen gelegt, einzeln in Dämme: 3,7 Kartoffeln auf den Quadratmeter oder 37.000 Kartoffeln auf einem Hektar. Nun sind die einstmals grünen Kartoffelstauden abgestorben und unter der Erde haben sich pro gelegter Knolle etwa 12 bis 16 neue Kartoffeln gebildet. Die Ernte mit dem vierreihigen Kartoffelroder kann beginnen: Der Kartoffeldamm mit der ganzen Erde und dem Kartoffelkraut wird von unterschneidenden Pflugscharen aufgenommen. Eine ansteigende Siebkette übernimmt die Kartoffeln, Erde, Steine und Kartoffelkraut. Die Erde schützt die Kartoffel solange vor Beschädigungen bis sie alle Siebe und Transportbänder auf der selbstfahrenden Vollerntemaschine durchlaufen hat. Erde, Steine und Pflanzenteile fallen nach und nach zurück auf den Acker. Eine sehr geringe Fallhöhe vom Überladeband zum Transportkipper ist für den Schutz der Knollen ebenfalls sehr wichtig.
Hoher Grad von Spezialisierung und Technisierung
Auf den 2.200 Hektar des Langenweddinger Landwirtschaftsbetriebes werden hauptsächlich Kartoffeln, aber auch Weizen, Raps, und Zuckerrüben angebaut. Bei MFP sind zwei Agraringenieure, zwei Mitarbeiterinnen in der Verwaltung sowie 17 weitere Mitarbeiter als Maschinenbediener und in der Werkstatt tätig. Zu den festangestellten Kollegen kommen im Frühjahr und im Herbst noch einige Aushilfen hinzu. Im Betrieb laufen 15 Schlepper von 170 bis 330 PS, sowie sechs Kartoffelpflanzmaschinen, die drei Kartoffelerntemaschinen, vier Pflanzenschutzgeräte, eine Getreidedrillmaschine, Beregnungstechnik für etwa 250 Hektar, neun Rückwärtskipper und weitere Bodenbearbeitungsgeräte.
Im Landkreis Börde wurden in diesem Jahr auf etwa 4.100 Hektar Kartoffeln angebaut, im ganzen Land Sachsen-Anhalt auf knapp 15.000 Hektar. Das entspricht einem Anteil von 2,8% an der Ackerfläche im Landkreis Börde (145.000 ha) sowie 1,3% in Bezug auf den Anbau im gesamten Land Sachsen-Anhalt (1,15 Mill. ha).
Hier geht es zum Video:
Text und Bildmaterial: Barbara Ilse
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