In diesen Tagen beginnt die Erntezeit auf den Feldern. Für die Getreideernte herrscht nun Hochbetrieb auf den Feldern, auch nachts, wenn es das Wetter zulässt. Die schweren Mähdrescher, Traktoren mit Anhängern und andere landwirtschaftliche Maschinen sind vermehrt auf Straßen und Feldwegen unterwegs. Der Vorsitzende des Bauernverbandes Börde e.V., Urban Jülich, weist in diesem Zusammenhang darauf hin: „Die Landwirte haben über Monate ihre Kulturen gepflegt, um gute Lebensmittel auf den Markt zu bringen. Sie, wie auch die in ihrem Auftrag fahrenden Lohnunternehmer, hoffen auf das Verständnis bei Anwohnern und bitten um Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Die Ernte muss zügig eingeholt werden.“
Der Bauernverband Börde e.V. gibt Fahrzeugführern hier einige Tipps für den Ernteverkehr: Unterschätzen Sie beim Überholen die Schnelligkeit landwirtschaftlicher Maschinen nicht, denn Traktoren mit Anhängern erreichen Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern pro Stunde. Sie sind zudem breiter, länger und schwerer und der Überholvorgang kann mitunter länger dauern. Ein größerer Sicherheitsabstand ist angeraten. Beim Rechtsabbiegen muss häufig nach links über die Fahrbahnmitte ausgeholt werden, um genügend Platz zu haben. Angebaute Arbeitsgeräte schwenken beim Abbiegen entgegen der Abbiegerichtung aus. Mähdrescher und Häcksler lenken über die Hinterachse, was ihr Heck beim Abbiegen ebenfalls ausscheren lässt.
Nicht nur auf den Straßen auch auf den Wegen kann es unter Umständen eng werden. Auch hier bitten die Landwirte um besondere Rücksicht, gerade von Fußgängern oder Fahrradfahrern. Die seien sich nicht immer bewusst, dass der vermeintliche Fahrradweg zuallererst eine Flurstraße ist.
Urban Jülich bittet die Radfahrer und Spaziergänger deshalb um besondere Aufmerksamkeit und Entgegenkommen, wenn auf den Äckern gearbeitet wird: „Auf den Feldern werden Lebensmittel angebaut, die möglichst ohne Verzögerung in die Lager kommen sollten. Ein Fahrrad kann man leicht an den Rand lenken. Eine schwere Landmaschine muss oft noch rangieren, um anzuhalten und wieder anzufahren.“
Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt hat folgende Zahlen im Monatsblatt vom Juni 2024 veröffentlicht: In Sachsen-Anhalt wachsen auf 493 500 Hektar Getreide, wobei der Winterweizen mit 445 100 Hektar den größten Anteil hat. Die Ernte der Wintergerste hat auf einigen Flächen bereits begonnen – 101 900 Hektar Wintergerste sind von den Bauern im Land zu ernten. Irgendwann zwischendurch, wenn er reif und trocken ist, muss auch der Winterraps gedroschen werden. In Sachsen-Anhalt hat sich der Anteil der Anbaufläche von Raps seit dem letzten Jahr um 10 Prozent verringert – 123 400 Hektar Winterraps stehen in diesem Jahr auf den sachsen-anhaltinischen Feldern.
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