Allgemein-Ländlicher Raum

Fade schmeckende und zu lang gelagerte Gurken hatten wir alle schon einmal, muss man nicht haben. Ein wenig Geduld noch – 800 Salatgurken sind gepflanzt und in wenigen Wochen können regionale, pralle und schmackhafte Gurken für alle möglichen Verwendungszwecke in der Bördegärtnerei in Erxleben gekauft werden.
Das neueste Video des Bauernverbandes „Börde“ e.V. zeigt, wie diese universell verwendbare Gemüseart im Biobetrieb von Isabelle Merdon und Benjamin Smids unter besten Bedingungen an den Vegetationsstart geht. Die veredelten Gurkenpflanzen aus einem niedersächsischen Biojungpflanzenzuchtbetrieb stehen seit kurzem in Reih und Glied im Kalthaus und bekommen nun einen Ring, an dem zwei Meter lange Rankschnüre befestigt werden, die von der Decke hängen. Dabei wird gleich noch die Tröpfchenbewässerung nachjustiert und direkt an den kleinen Kürbisgewächsen festgesteckt. Swantje Groß rückt mit ihrem Kniekissen langsam vorwärts um diese Feinarbeit an jeder einzelnen zarten Jungpflanze zu erledigen.

mit Nützlingen gegen Schädlinge

Die Kalthäuser der Bördegärtnerei sind Folienzelte ohne Heizung in denen die Seitenwände längs der Pflanzen nach Bedarf hochgefahren werden können. Zudem gibt es die gerade für starke Gurken sehr wichtige Überkopfbewässerung, welche warmen Regen simuliert. Im Bio-Gemüsebetrieb bekommen die Gurkenpflanzen außerdem Nützlinge zur Seite gestellt: Gegen Läuse helfen eingeschleuste Schlupfwespen und die netten Raubmilben fressen die schädlichen Spinnmilben.
Auf Überkopfbewässerung würden die Tomaten im benachbarten Zelt mit Braunfäule reagieren. Sie bekommen deshalb nur Wasser direkt an die „Füße“ und sind ab Juli in vielen Sorten aber auch in Mischschalen in der Bördegärtnerei zu haben.

eine Gemüseart von knapp 50 im Betrieb

Jede der rund 50 angebauten Biogemüsekulturen bekommt die optimalste Pflege, damit sie gut gediehen in den Abogemüsekisten, beim Biohändler, anderen Gemüsekistenanbietern oder bei Partnern in der Gastronomie zwischen Magdeburg und Wolfsburg landet. Isabelle Merdon, die junge Chefin, ist froh über die breite Aufstellung der Bördegärtnerei: „So konnten wir flexibel, auf die zum Beispiel zurzeit mangelnde Nachfrage der Gastronomie, reagieren. In dieser Zeit wuchs bei uns der Anteil der Abokistenabnehmer.“
Gurken, Tomaten, Möhren, Radieschen, Kohlrabi, Salat und Kartoffeln sind die gefragtesten Gemüse bei den Kunden. Seit letzter Woche sind die Kohlrabis im Verkauf. In eigener Anzucht wachsen auch viele Kräuter, Zucchini, Melonen, Kürbisse und so weiter heran. Als gärtnerische Spielerei werden für die Gastronomie essbare Blumen und Blüten wie Kornblumen, Ringelblumen, Gewürztagetes, Kapuzinerkresse und so weiter herangezogen, die als Insektenwiese auch die Augen der 15 Mitarbeiter erfreuen.

direkt zum Kunden

In vier Wochen kommen noch einmal 800 Gurkenpflanzen in ein Nachbarkalthaus. „Mit diesen zwei ‚Sätzen‘ Gurken reicht unsere Ernte auch mengenmäßig bis Ende September“, ergänzt Isabell Merdon, die mit ihrem Partner Benjamin Smids seit 2012 im Betrieb arbeitet und die seit 2019 gemeinsam die Geschäfte führen.
Kunden können online Überraschungskisten abonnieren oder Inhalte selbst zusammenstellen oder einfach freitags nach Erxleben fahren und direkt ab Hof frisches Gemüse einkaufen. Die Bördegärtnerei ist Bioland-Mitglied.
Weitere Informationen unter www.boerdegaertnerei.de
Kontakt:
Adresse: 39343 Erxleben, Bauernstraße 8

Text und Bildmaterial: Barbara Ilse

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