Ackerbau-Allgemein

Im neuen Video sind wir zum Rübenroden auf einem 40 Hektar großen Acker südlich der Magdeburger Börde unterwegs. Paul Neufeldt ist seit September 2020 Geschäftsführer der „Jeromin Agrar“, einem landwirtschaftlichen Lohnunternehmen aus Erxleben. Zwei Rübenroder der Firma sind zurzeit unterwegs, um für die Bauern in der Gegend die Zuckerrüben zu ernten und sie in Mieten am Feldrand abzulegen. Von dort werden sie zur Zuckerfabrik abgeholt.

Alle Ernteschritte in einem Arbeitsgang

Sechs Reihen kann die Riesenmaschine auf einen Streich ernten. Der hoch über dem Feld aufragende Ropa Tiger orientiert sich mithilfe eines elektronischen Fühlers dicht über dem Boden an den Reihen entlang. Im Vollernter werden die Blätter abgeschlegelt, dann folgt das Köpfen der Rübe, Rodeschare rütteln sie locker, heben sie an und erst über Wellen dann über eine Siebkette und sogenannte Siebsterne werden die Rüben nach hinten transportiert und dabei die Erde abgesiebt.

Hohe Ansprüche an die Erntedienstleistung

Der Rübenroderfahrer, Hartmuth Veckenstedt, besitzt jahrzehntelange Erfahrung auf Rodern. Ruhiges, vorausschauendes Arbeiten und schnelles Reagieren bilden bei ihm eine Einheit, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Optimal heißt, die ganze Rübe ohne Blätter mit möglichst langer Wurzel und wenig Erde zu ernten. Nun sind die Rüben in diesem Jahr auf vielen Standorten nicht gut „in Gang“ gekommen. Später Frost und Trockenheit schadeten in diesem Jahr einer der wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturen in der Börde. Die heutigen 40 Hektar sehen aber ganz gut aus. Und auf den Rübenroderfahrer ist Verlass. Sein junger Chef Paul Neufeldt sagt: „Ich kann das nicht. Es ist eine Kunst, für die man viel Übung benötigt. Er macht das zentimergenau!“ Gewissenhaft lenkt Veckenstedt den gelben Tiger auch an schwierigen Ecken und ungleichmäßigen Beständen über die Feldflur. Nur wenn die Wege zu lang werden, spricht sich Neufeldt mit dem jeweiligen Bauern ab, um einen Traktor mit Anhänger zu ordern. Dann übergibt der Rübenroder während der Fahrt die rund 25 Tonnen, die der Bunker an Bord fasst, auf den Anhänger und dieser bringt sie zur Miete. So wird Zeit gespart und der schwere Roder muss nicht unnötig über den Acker fahren. Mit vollem Bunker kommen schon mal rund 50 Tonnen auf die sechs Reifen, das würde zu einer enormen Erdverdichtung führen. Um dem entgegen zu wirken, hat der Ropa Tiger zur Bodenschonung besonders breite Reifen und kann im Hundegang, also mit verschiebbaren Rädern fahren. Neufelds Rübenroder fahren zur Erntezeit 24 Stunden am Tag in zwei Schichten: „Pro Schicht schafft unser Rübenvollernter, der mit rund acht Kilometern pro Stunde fährt, 10 bis 13 Hektar Rübenacker.“

Breites Angebotsspektrum für Lohnarbeiten

Im Lohnunternehmen „Jeromin Agrar“ fahren unter anderem Rüben- und Maislegemaschinen, Rapsdrillen, Strohpressen, Miststreuer sowie Häcksler für die Ernte und das Einsilieren von Mais, Grünroggen und Triticale und natürlich Rübenroder. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 10 Mitarbeiter.

Text und Bildmaterial: Barbara Ilse

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