Agrargenossenschaft Hamersleben beendet dieser Tage die Maisernte
Stefan Behrens ist Pflanzenbauleiter in der Agrargenossenschaft Hamersleben. Der Betrieb wirtschaftet auf 1.300 Hektar Ackerfläche. Hinzu kommen 300 Hektar Wiesen. Im sehr modernen Kuhstall mit Melkroboter logieren die 500 Milchkühe des Betriebes. Die eigene Nachzucht, vom Kalb bis zur tragenden Färse, steht in einem anderen Stall. Bullenmast ist ein weiterer Betriebszweig. 34 Leute halten den Betrieb am Laufen, davon sind 12 Mitarbeiter in den Ställen mit den Milchkühen, beschäftigt.
In diesem Jahr standen auf 650 Hektar Weizen, 100 Hektar Gerste, 180 Hektar Raps, 160 Hektar Zuckerrüben und 210 Hektar Mais.
Mit dem Häcksler wird die ganze Pflanze geerntet
Der Landwirt Stefan Behrens erläutert in dem neuen Video des Bauernverbandes „Börde“ e.V. das Maishäckseln. Außerdem sind wir auf dem Video mit Tobias Pasemann, einem der Häckslerfahrer, mit der Maschine auf dem Acker unterwegs.
12 Tage lief der Häcksler vom Typ Claas Jaguar ununterbrochen 24 Stunden lang; die Traktoren mit Hängern ebenfalls, um die 9.000 Tonnen Futtermais aus der ganzen Maispflanze in die Silos der Agrargenossenschaft zu bringen. Dort werden die acht Millimeter großen Stücke, die bereits im Häcksler mit einer Bakterienkultur versetzt wurden, mit zwei schweren Traktoren und dicken Reifen hochgeschoben, eingewalzt, also verdichtet, mit drei verschiedenen Schichten abgedeckt und einige Wochen vergoren. Mit Grassilage, Stroh, Rübenschnitzel und Mineralstoffen wird die Maissilage den Kühen über das ganze Jahr gefüttert. Täglich verlassen 18.000 Liter Milch den Betrieb in Richtung Weiterverarbeitung.
Maiszünsler mit effektiver Stoppelbearbeitung bekämpfen
Nun, da die Maisflächen abgeerntet sind, muss sehr schnell die Bodenbearbeitung einsetzen, denn der Maiszünsler, ein Schädling, überwintert in den Stoppeln. Mit dem Mulchen oder Pflügen wird der Boden auch für die Folgekultur vorbereitet; „nach Mais folgt üblicherweise Weizen“, so Behrens.
Die Trockenheit in diesem Jahr hat meistenteils dazu geführt, dass die Maiskolben nicht bis in die Spitze Maiskörner ausgebildet haben. Auch sind die Maisflächen im Land sehr unterschiedlich im Bewuchs, Pflanzenhöhe und Reife. Stefan Behrens ist mit der Maisernte in diesem Jahr ganz zufrieden, rechnet aber für die nun bevorstehende letzte Grasmahd in diesem Jahr wegen der anhaltenden Trockenheit mit einem schlechten Ergebnis.
50% Kuhmagen, 50% Bioenergie
Im Landkreis Börde wird auf etwa 25.000 Hektar Fläche Mais angebaut, knapp die Hälfte davon als Silomais für die Rinderfütterung. Die andere Hälfte wird als Substrat in Biogasanlagen eingesetzt, um sogenannten grünen Strom und Gas als Beitrag zum Atom- und Kohleausstieg zu erzeugen. Bei einer gesamten Ackerfläche von 145.000 Hektar umfasst der Maisanbau einen Anteil von ungefähr 17%.
Text und Bildmaterial: Barbara Ilse
Comments are closed