Allgemein-Ländlicher Raum-Natur + Umwelt-Politik + Förderung

Pünktlich mit der Probesirene um 11 Uhr strömten die Gäste auf den Amtshof. Und schon nach einer Viertelstunde waren die ersten Kremser mit interessierten Gästen gefüllt und die Trecker rollten vom Hof zu geführten Feldrundfahrten.

Alle anderen verteilten sich auf die verschiedenen Stände auf dem hübsch geschmückten Hof und an den bäuerlich eingedeckten Tischen.

Informationen gab es von Fachleuten beim Bauernverband, der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt und den Kartoffelprofis. In der Kirche Sankt Stephanus präsentierte sich der gleichnamige Förderverein mit all seinen Projekten, der sich auch für die kulinarische Versorgung verantwortlich zeigte. Da war dann für alle etwas dabei, von Süßem bis zu Deftigem. Über 400 Besucher ließen sich die Speisen gut schmecken und füllten so die Kasse. Die Einnahmen werden der weiteren Vereinsarbeit, im Speziellen den Projekten rund um die Begegnungsstätte „Neptun“ und der Ukraine-Hilfe zugutekommen. Einige Besucher nahmen die ausgestellte Technik unter die Lupe. Dort fachsimpelte man zum Beispiel mit Claus Pommerehne von der „Traktor & mehr GmbH“ über die kleine Ballenpresse aus Indien, die man auch auf kleinen Obstwiesen einsetzen könnte. Die kleinen Traktoren, Anbaugeräte und Hoflader bildeten den krassen Gegensatz zu den großen Maschinen des 1300 Hektar großen Landwirtschaftsbetriebes von Urban Jülich, welche gegenüber kleine und große Technikfreunde zum Staunen brachten. Livemusik von Dirk Wappenhans und unendlich viele Begegnungen von Menschen, die sich trafen, miteinander redeten, aßen, tranken und lachten, verschafften dem Amtshoffest ein wunderbar fröhliches Ambiente. Kinder sammelten sich, fanden den gut tragenden Kirschbaum und enterten die Hüpfburgen.

Der Chef selbst begleitete ebenfalls einige Kremser-Touren durch den Ort, am „Neptun“ vorbei zur Biogasanlage am Ortsrand von Hadmersleben und durch die Feldflur. Unterwegs erzählte er von der Ortsgeschichte und den aktiven Vereinen. Dann bei seinen Galloways auf den Ganzjahresweiden am Rand der Ortslage kam er so richtig ins Schwärmen. Das setzte sich bei der Rundfahrt in der Biogasanlage fort. Stolz erläuterte er den rund 20 Gästen im Kremser in der Feldflur von seinen Maßnahmen für Feldlerchen, Hamster und Milanen, die mit fachlicher Begleitung der Stiftung Kulturlandschaft, oft als Kompensationsmaßnahmen für verschiedenste Bauvorhaben, unter anderem auf dem Eulenberg (Intel), ausgeführt werden und langfristig angelegt sind. Jülich erzählte über den Nutzen von Luzernestreifen für Kleintiere, die deutlich sichtbaren Trockenschäden im Mais und auf den Kuppen im Winterweizen oder auch die Wichtigkeit der Beregnung von Kartoffeläckern. Er zeigte auf Steinhaufen, Feldvogelstreifen, Erbsenfester oder extensiv angebaute Kulturen, die den Insekten, Vögeln und Kleintieren genügend Rückzugsraum lassen, was alle Kleinen und Großen im Kremser sehen und hören konnten. Oma zeigte dem kleinen Enkel: „Guck mal, da sitzt ein Hase!“ Vögel sangen unentwegt gegen Jülichs Erläuterungen an, Lerchen flogen auf, wenn sich der Traktor näherte und der Milan zog hoch oben seine Kreise über dem Rhabarberfeld.

Es war wieder einmal ein rundum gelungenes Fest für Klein & Groß.

Tags:

Comments are closed